Kaufvertrag und privater Autoverkauf – Worauf Du achten solltest

Egal, ob Du als Käufer oder Verkäufer auftrittst – wenn ein Auto den Besitzer wechselt, dann geht das nur in der Verbindung mit einem passenden Kaufvertrag. Ein solcher Kaufvertrag ist im Vergleich zu so manchen anderen Verträgen relativ simpel aufgebaut. Trotzdem gibt es einige Punkte, auf die geachtet werden sollte. Unsere praktische Checkliste zum Abhaken zum Thema „Kaufvertrag“ nützt Käufern und Verkäufern gleichermaßen, um auch ja nichts Wesentliches zu vergessen und den Kauf rechtlich korrekt abzuwickeln.

Checkliste für den Kaufvertrag

Der Kaufvertrag sollte bei privaten Autoverkäufen im Mittelpunkt stehen. Er ist das Dokument, das den Verkauf rechtsgültig macht. Wurde der Kaufvertrag von Käufer und Verkäufer unterzeichnet, kann die Fahrzeugübergabe stattfinden. Im Internet findet man zahlreiche Vertragsvorlagen, die meist bereits alle relevanten Informationen enthalten. Einfach übernehmen sollte man diese allerdings nicht, denn nicht jeder Punkt trifft auf jeden Verkauf zu.

Unsere praktische Checkliste zum Abhaken gibt Dir die Möglichkeit, Punkt für Punkt durchzugehen, ob auch wirklich nichts vergessen wurde oder ob etwas überflüssig ist. Egal ob Du als Käufer oder Verkäufer auftrittst, es ist in Deinem Interesse, den Kaufvertrag zu kontrollieren.

Hier noch einige Tipps:

  • Käufer und Verkäufer sollten den Vertrag gemeinsam ausfüllen / besprechen
  • Bist Du Dir bei einem Punkt nicht sicher, füll‘ ihn nicht aus. Du solltest nur für Informationen vertraglich einstehen, die stimmen.
  • Datum, eventuell auch Uhrzeit unbedingt angeben.
  • Zwischen Privatpersonen gilt der Gewährleistungsausschluss. Ein privater Verkäufer haftet nach abgewickeltem Verkauf nicht für vorhandene oder nachträglich entstandene Schäden.
  • Meist wird bei Vertragsunterzeichnung bar bezahlt. Unterlagen und Schlüssel sollten erst nach vollständiger Bezahlung den Besitzer wechseln.

Käufer vs. Verkäufer

In Bezug auf den Kaufvertrag ist es ratsam, dass Käufer und Verkäufer diesen gemeinsam ausfüllen und Punkt für Punkt besprechen, um eventuell entstehende Missverständnisse von vornherein zu beseitigen. In der Vorbereitung bis hin zum Kaufvertrag macht es natürlich einen großen Unterschied, ob Du als Käufer oder Verkäufer auftrittst.

Bist Du privater Verkäufer, haben wir in der Folge eine Reihe wertvoller Tipps und Informationen für Dich. Hast Du Interesse am Kauf eines Gebrauchtwagens, empfehlen wir Dir unsere praktische Checkliste für den Gebrauchtwagenkauf.

Was musst Du beim privaten Autoverkauf beachten?

Entscheidend ist, sich vorher zu informieren, wie ein privater Autoverkauf ablaufen soll bzw. muss. Vorsicht ist geboten, denn obwohl auf dem Gebrauchtwagenmarkt allerlei unterschiedliche Kunden unterwegs sind, gibt es auch solche, die einen gerne in eine Falle tappen lassen. Um das zu vermeiden, solltest Du einige grundlegende Dinge beachten:

  • Überlege Dir, wo Du Dein Auto zum Verkauf anbieten möchtest
  • Informiere Dich über die rechtlichen Grundlagen und Voraussetzungen
  • Überlege Dir einen angemessenen Preis
  • Bereite Dein Auto auf die Besichtigungen vor
  • Versichere Dich, dass Du alle notwenigen Unterlagen beisammenhast
  • Kontrolliere den Kaufvertrag anhand unserer praktischen Checkliste

Wo kannst Du Dein Auto verkaufen?

Das erste, was einem dazu einfällt, ist natürlich das Internet. Es gibt unzählige Plattformen für private Autoverkäufer, die vor allem dadurch überzeugen, dass sie weit mehr Menschen erreichen als etwa ein Zeitungsinserat. Außerdem erleichtern sie auch weniger routinierten Autoverkäufern die Eingabe der wichtigen Daten, da meist vorgefertigte Kategorien angeboten werden und man als Verkäufer nur noch die richtigen Daten angeben muss. Außerdem bietet das Internet die Möglichkeit, mehrere Fotos zur Anzeige hinzuzufügen.

Bei Internetinseraten gilt prinzipiell:

  • Fotos sind Gold wert! Achte auf die Qualität und den Hintergrund und fotografiere Dein Auto im besten Fall von allen Seiten. Ist Dein Auto nicht unbedingt eine Augenweide, könntest Du darüber nachdenken, eine professionelle Autoaufbereitung durchführen zu lassen. Preislich kann das durchaus Vorteile haben.
  • Alle relevanten Informationen angeben! Dazu gehören nicht nur die klassischen Fahrzeugdaten, sondern auch Dinge wie reparierte Vorschäden, Sonderausstattungen, Zusatzfunktionen und Umbaumaßnahmen. Schließlich möchtest Du einen seriösen Verkauf abwickeln.
  • Vergleichen lohnt sich! Bevor Du Dein Auto inserierst, sieh Dir vergleichbare Modelle an. Das hilft Dir auch bei der Preisermittlung.
  • Kontaktdaten sorgfältig wählen! Da es sein kann, dass Dein Inserat viel Interesse generiert, überlege Dir genau, welche Kontaktdaten Du angibst. Eventuell lohnt es sich, eine eigene E-Mail-Adresse anzulegen.

Natürlich kannst Du auch die klassische Variante des Zettels an der Scheibe nutzen, vielleicht hast Du Glück und bei Deinem nächsten Besuch im Supermarkt verliebt sich auf dem Parkplatz jemand in Dein Auto. Und auch der Verkauf an einen Händler ist eine Möglichkeit. Allerdings ist der zu erzielende Preis bei Händlern meist etwas niedriger, da diese noch ihren eigenen Gewinn beim Weiterverkauf miteinrechnen müssen. Vor allem, wenn Du ein neues Auto kaufst, kann es sinnvoll sein, das alte direkt dem Händler zu verkaufen.

Tipp: Achtung bei diversen Gebrauchtwagen-Kaufportalen mit auffallend hohen Ankaufangeboten. Diese mögen zwar sehr verlockend sein, aber beim tatsächlichen Verkauf wird der Verkäufer oft unter Druck gesetzt und der Preis stark gedrückt.

Wie bereitest Du dein Auto auf den Verkauf vor?

Ist das Auto erst einmal inseriert, wird es wohl nicht lange dauern, bis die ersten Anfragen kommen. In der Regel wird der Käufer um einen Besichtigungstermin bitten, bei dem er das Auto genau unter die Lupe nimmt. Davor kannst Du dein Auto noch in Schuss bringen. Zumindest eine Autowäsche mit Innenreinigung ist ein Muss. Wieviel zusätzlich in Reparaturen und Schönheitskorrekturen investiert werden sollte, muss abgewogen werden. Einerseits kannst Du dadurch den Wert steigern, andererseits sind es zusätzliche Kosten für Dich.

Sollte die Hauptuntersuchung deines Autos unmittelbar bevorstehen, solltest Du erwägen, diese vorzuziehen. Das weckt Vertrauen beim Käufer und ist ein schlagendes Kaufargument. Außerdem werden dabei auch Mängel beseitigt. Ist dies nicht der Fall, solltest Du Dir ein genaues Bild vom Fahrzeug machen, die Karosserie, den Innenraum, den Unterboden und den Motorraum kontrollieren und sichergehen, dass alles funktioniert und keine Mängel und Schäden bestehen, bzw. diese bei der Besichtigung offen ansprechen. Die meisten Käufer informieren sich im Vorfeld und wissen genau, worauf sie zu achten haben.

Wie gehst Du als Verkäufer bei der Besichtigung vor?

Einige wertvolle Tipps, um bei der Besichtigung als Verkäufer keine Fehler zu machen:

  • Fühlst Du Dich in Verhandlungssituationen unwohl, bitte eine Vertrauensperson, bei den Besichtigungen dabei zu sein.
  • Lass Dich auf keinen Fall vom Käufer unter Druck setzen.
  • Kläre den Käufer über sämtliche Mängel wahrheitsgemäß auf.
  • Bestehe vor der Probefahrt darauf, einen gültigen Führerschein zu sehen und setz‘ Dich im besten Fall mit ins Auto, um Unstimmigkeiten zu vermeiden.
  • Überlege Dir vorher, wieviel Handlungsspielraum Du in der Preisgestaltung zulässt und lass Dich nicht zu stark herunterhandeln.
  • Hast Du kein gutes Gefühl oder ist der Käufer in irgendeiner Art unangenehm, brich‘ die Verhandlung ab. Du hast keinerlei Verpflichtung gegenüber dem potenziellen Käufer.

Extra-Tipp: Mit der Reparaturkostenversicherung von Garantie Direkt hast Du ein Verkaufsargument der Extraklasse: Dein Angebot hebt sich mit unserem Versicherungspaket von vergleichbaren Fahrzeugen ab und der Käufer kann beruhigt zugreifen! Beste Voraussetzungen also, um schneller und zu einem besseren Preis zu verkaufen.

Welche Papiere müssen vorhanden sein?

Für eine erfolgreiche Kaufabwicklung braucht es eine Reihe von Papieren, die bereits während der Besichtigung bereitgehalten werden sollten. Als Verkäufer solltest Du diese also dabeihaben, als Käufer unbedingt danach fragen:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II
  • Serviceheft
  • Prüfbericht (samt Eintrag über letzte Hauptuntersuchung)
  • Genehmigungsnachweis (Typenschein)
  • Nachweise über Wartungen und Reparaturen
  • Unterlagen über Umbaumaßnahmen, etc.

Spätestens beim Verkauf brauchst Du außerdem:

  • alle vorhandenen Autoschlüssel
  • Personalausweis
  • Kaufvertrag

Tipp: Gib das Fahrzeug und wichtige Dokumente wie den Genehmigungsnachweis und die Zulassungsbescheinigung Teil II nicht aus der Hand, bis Du den gesamten Verkaufsbetrag erhalten hast.

Versicherung, Steuern, Haftung – was gilt es zu beachten?

Vergiss‘ nicht, deine Kfz-Versicherung über den Kauf zu informieren. Übergib der Versicherung die Daten des Käufers, damit sie sich miteinander in Verbindung setzen. Der Käufer entscheidet dann, ob er die Versicherung fortführt, kündigt oder enden lassen möchte.

Die Steuerpflicht geht erst auf den Käufer über, wenn dieser das Auto bei der Zulassungsstelle ummeldet. Möchtest Du hierbei kein Risiko eingehen, kannst Du dein Auto natürlich vorher abmelden. Der Käufer muss das allerdings wissen, weil das Auto in diesem Fall bei der Übergabe kein gültiges Kennzeichen hat und er sich somit eine Alternative überlegen muss (Kurzzeitkennzeichen, Anhänger).

Vorausgesetzt, Du hast beim Verkauf nichts nachweislich verschwiegen oder sicherheitsrelevante Informationen über Mängel zurückgehalten, kann der Käufer Dich nicht mehr belangen, sobald der Kauf abgewickelt wurde. Als privater Verkäufer übernimmst Du ab Unterzeichnung des Kaufvertrags und Fahrzeugübergabe keinerlei Haftung (Gewährleistungsausschluss).