Reparaturkosten Getriebe

Das Getriebe ist ein äußerst komplexes Bauteil, dem oft wenig Beachtung geschenkt wird. Ist es jedoch einmal defekt, kann es richtig teuer werden. Vor allem bei neueren Autos sollte man sich daher vor der Reparatur unbedingt beim Hersteller nach der Garantie oder Kulanz erkundigen.
Wir verraten Euch, an welchen Symptomen Ihr einen möglichen Getriebeschaden erkennt, mit welchen Kosten Ihr rechnen müsst und wann sich eine Reparatur oder ein Austausch des Getriebes lohnt. Außerdem geben wir Euch Tipps, wie Ihr dem teuren Schaden vorbeugen könnt und für ein langes Getriebeleben sorgt.

Wie funktioniert ein Getriebe?

Alle Autos mit Verbrennungsmotor benötigen ein Getriebe. Grundsätzlich ist die Aufgabe des Getriebes, die Leistung des Motors aufzunehmen und auf die Räder zu übertragen. Dabei wird die Motordrehzahl und das Drehmoment der Kurbelwelle an die Fahrsituation angeglichen. Dieser Vorgang wird auch “Übersetzung” genannt. Dadurch wird der Motor vor einem zu hohen Drehzahlbereich und dadurch vor etwaigen Motorschäden geschützt.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Schaltgetrieben und Automatikgetrieben. In Deutschland sind immer noch vermehrt Schaltgetriebe beliebt, wohingegen beispielsweise auf den Straßen in den USA fast ausschließlich Autos mit Automatikgetriebe unterwegs sind. Um die spätere Frage nach den Kosten eines kaputten Getriebes beantworten zu können, ist die Art des Getriebes entscheidend. So kann man in der Regel davon ausgehen, dass die Reparatur von Automatikgetrieben teurer ist als jene von Schaltgetrieben.

Wie erkenne ich ein defektes Getriebe?

In der Regel kündigen sich Getriebe-Schäden längere Zeit im Voraus an. Eine Ausnahme besteht bei sogenannten CVT-Getrieben. Hier kann es passieren, dass das Schubgliederband reißt, wodurch das Getriebe plötzlich ausfällt und schlagartig nicht mehr funktioniert.

Solltest du bei Deinem Getriebe ein Knarzen und Knacken beim Einlegen eines Ganges oder untypische Geräusche im Leerlauf hören, weist das auf einen möglichen Getriebe-Defekt hin. Können die Gänge nur noch mit Gewalt oder gar nicht mehr eingelegt werden, handelt es sich in der Regel um einen mechanischen Defekt. In beiden Fällen sollte nicht zu lange mit dem Werkstattbesuch gewartet werden, da sich meist die Schäden bei längerem Abwarten verschlimmern.

Ein weiteres Warnsignal sind Ölflecken. Tritt Öl aus dem Getriebe aus, dann sollte das Auto nicht mehr gefahren und schnellstmöglich zur Werkstatt gebracht werden.

Symptome eines kaputten Getriebes:

  • ungewohnte Geräusche wie Scheppern oder Klappern im Leerlauf
  • Getriebe verliert Öl
  • Knarzen und Knacken bei der manuellen Gangwahl
  • Gänge lassen sich nur schwer einlegen oder springen wieder heraus
  • Motordrehzahl erhöht sich plötzlich
  • verbrannt riechendes Getriebeöl
  • Wetterfühligkeit des Getriebes

Kaputtes Getriebe reparieren oder austauschen?

Bevor über eine Reparatur oder einen Austausch des Getriebes nachgedacht wird, sollte in einer Werkstatt analysiert werden, worin der Schaden am Getriebe wirklich besteht. Getriebe gehören zu den teuersten und kompliziertesten Bauteilen eines Autos, wodurch die Fehlerdiagnose oft nicht so leicht ist.

Oftmals kann ein simpler Ölwechsel in Kombination mit einer Getriebespülung die Symptome beseitigen. Dabei wird durch eine Spülung Verschmutzungen und Altöl aus dem Getriebe entfernt. Nach diesem Service kann das Getriebe wieder einwandfrei funktionieren. Die Kosten belaufen sich hier zwischen 300 und 400 Euro und sind damit deutlich günstiger als die Reparatur oder der Austausch eines Getriebes.

Wenn die Symptome trotz einer Getriebespülungen weiter bestehen, dann liegt vermutlich ein mechanischer Schaden vor und das Getriebe muss entweder repariert oder ausgetauscht werden.

Die Kosten einer Reparatur beziehungsweise eines Austausch sollten den Gesamtwert des Autos nicht übersteigen. Vertragswerkstätten ersetzen die Getriebe meist durch Neuteile, wodurch hier die höchsten Kosten entstehen. Günstigere Alternativen bieten oftmals Getriebe-Spezialbetriebe, die auch generalüberholte oder instandgesetzte Getriebe ein- und ausbauen. Seriöse Betriebe geben meist auf die Instandsetzung des Getriebes eine Garantie von 2 Jahren. Grundsätzlich gilt bei Automodellen, die häufig verkauft wurden, dass sich die Chance auf günstige Ersatzgetriebe erhöht.

Welche Kosten entstehen bei der Reparatur eines Getriebes?

Neben dem Motor gehören Reparaturen des Getriebes zu den höchsten Kostenfaktoren beim Auto. Bei älteren Modellen kann es daher dazu kommen, dass sich die Reparatur bzw. der Austausch des Getriebes nicht mehr lohnt und dies damit das Ende des Wagens bedeutet.

Aufgrund der Komplexität gibt es eine Vielzahl an Fehlerursachen für ein defektes Getriebe. Eine pauschalisierte Angabe der Reparaturkosten ist daher schwer zu tätigen. Grundsätzlich sollte man jedoch bei einem Tausch des Getriebes mit ca. 2.000 bis 6.500 Euro rechnen.

Tipp:
Wer die Symptome eines Getriebeschadens frühzeitig erkennt, kann hohe Reparaturkosten vermeiden. So können Verschleißteile, wie zum Beispiel Synchronringe eines Ganges einfacher getauscht werden. Dadurch können fortschreitende Schäden vermieden werden und du kannst mehrere Tausend Euro sparen.

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Wie lange dauert die Reparatur eines Getriebes?

Bei kleineren Defekten oder dem Austausch von Verschleißteilen können fachkundige Betriebe das Getriebe innerhalb eines Tages aus- und wieder einbauen und den Fehler beheben. Ist der Defekt nicht sofort zu finden und schwerwiegender, kann es jedoch auch bis zu zwei Tage dauern.

Wie entsteht ein Getriebeschaden und wie kann ich ihn vorbeugen?

Mehrere Ursachen können ein defektes Getriebe nach sich ziehen: Zum einen können menschliche Fehler wie falsches Schalten zum Defekt führen. Daher sollte man immer darauf achten, die Kupplung richtig durchzudrücken und nicht zu ruppig und zu schnell zu schalten. Falsches Schalten kann dem Getriebe immensen Schaden zufügen. Ein weiterer Fehler ist das gleichzeitige Kuppeln und Schalten. Zuerst sollte man kuppeln, anschließend den Gang sanft, aber zügig einlegen und anschließend das Kupplungspedal wieder loslassen.
Außerdem kann die Lebensdauer des Getriebes durch das häufige Ziehen von unangemessen schweren Lasten mit dem Pkw negativ beeinflusst werden.

Weiter Ursachen sind:

  • Thermische Überlastung
  • Verschlissene Einzelteile
  • Fehlerhaft durchgeführte Getriebemontagen
  • Geringer Ölstand oder ungeeignetes Getriebeöl

Mit diesen 9 Tipps kannst du das Leben Deines Getriebes verlängern:

  1. Schalte behutsam, nicht mit Gewalt. Der Drehzahlbereich sollte nicht zu hoch sein.
  2. Kupplung an der Ampel oder im Stau nie „schleifen lassen“.
  3. Wenn Du nicht schaltest, nimm‘ die Hand vom Schaltknüppel (ein stetiger Druck der Schaltgabel auf die Schaltmuffe führt bei klassischen Getrieben zu einem höheren Verschleiß).
  4. Achte darauf, Gänge nicht unnötig zu überspringen.
  5. Nicht gleichzeitig kuppeln und schalten. Alles der Reihe nach. Erst kuppeln, dann schalten. Immer das Pedal für die Kupplung komplett durchdrücken!
  6. Beachte die Inspektionsintervalle, um drohende Schäden frühzeitig zu erkennen und eventuell vorzubeugen. Vor allem sollte der Stand des Getriebeöls nie zu gering sein und es sollte regelmäßig gewechselt werden.
  7. Vermeide das abrupte Schalten in den Rückwärtsgang. Dies ist vor allem gefährlich, wenn das Auto noch vorwärts rollt, da es so zu einer schlagartigen Umkehr der Getriebedrehrichtung kommt.
  8. Vermeide unnötige Fahrten in der Stadt mit zahlreichen Beschleunigungs- und Bremsmanövern. Diese wirken sich negativ auf die Langlebigkeit des Getriebes aus.
  9. Regelmäßiges Ziehen von schweren Lasten oder häufiges Bergfahren wirken sich ebenso negativ auf das Getriebe aus.